• #11 Philipp "Philsen" Hoppen – Musikproduzent
    Jun 18 2025
    Philsen ist nicht nur einer der erfolgreichsten Musikproduzenten Deutschlands, sondern auch der Produzent unserer beiden letzten Alben. Nachdem wir mit unserer neuen Platte auf Platz 1 der Charts gelandet sind und immer mehr Leute uns schreiben, wie sehr sie das Album lieben, war klar: Unser Produzent ist der perfekte nächste Gast. Philsen wurde am 2. September 1979 in Lübeck geboren. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er in einem niedersächsischen Dorf in der Nähe von Hameln. Nachdem er mehrmals sitzen geblieben war und lieber kiffte als lernte, schmiss er mit 18 die Schule. Er begann eine Tischlerlehre, landete dann aber eher zufällig in einem Hamburger Musikstudio. Dort war er zunächst Praktikant – holte nachts Gummibärchen für Udo Lindenberg – und entdeckte dabei immer mehr seine Liebe zur Musikproduktion. Ob 50 Cent oder Rosenstolz: In dem Studio gingen die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler ein und aus. Dort entstand auch sein Wunsch, selbst Musikproduzent zu werden. Seinen Durchbruch feierte er als Co-Produzent und Mixer mit dem Song „Junge“ von Die Ärzte. In den Jahren danach arbeitete er als Produzent oder Mixer mit unzähligen Acts zusammen – darunter Marteria, Kraftklub, K.I.Z, Miss Platnum, Deichkind und viele mehr. Zwischen Dauerrausch, Erfolg und Burnout hat Philsen so ziemlich alles mitgenommen. Und er war – wie gesagt – auch der Produzent unseres neuen Albums. Ein Mensch, der uns als Band sehr ans Herz gewachsen ist. Heute haben wir uns mit ihm verabredet. Er lebt mit seiner Familie in einem brandenburgischen Dorf. In drei Wochen erscheint unsere neue Platte – höchste Zeit also, sich noch einmal zu treffen, zu quatschen, zu grillen. Und: uns gemeinsam von Jan Brenneisen, einem der besten Tätowierer Rostocks, ein „Wir kommen in Frieden“-Albumtattoo stechen zu lassen. Während die anderen gerade unter der Nadel liegen oder am Grill stehen, haben wir uns entschieden, spontan eine neue Folge von „Weil’s jeden Tag brennt“ aufzunehmen. Darüber freue ich mich sehr und sage: „Hallo Philsen, schön, dass du Bock auf dein erstes Mal im Podcast hast.“
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    1 hr and 19 mins
  • #10 Agnes - Tourmanagerin u.a. für Feine Sahne Fischfilet
    1 hr and 8 mins
  • #9 Hanka Gatter - Frau des Jahres und mit Leib und Seele Lehrerin
    Apr 30 2025
    Mein heutiger Gast ist Hanka Gatter, und sie hat eine Menge zu erzählen. Hanka ist nach eigener Aussage „mit Leib und Seele Lehrerin“, arbeitet an der „Freien Schule“ in Güstrow und lebt mit ihrer Familie in der mecklenburgischen Kleinstadt Parchim. Im Jahr 2023 wurde sie vom Land Mecklenburg-Vorpommern als „Frau des Jahres“ geehrt. Hanka ist ein Mensch, der brennt – und das an tausend Ecken und Kanten. Seit Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe, gründete 2015 zusammen mit anderen aus der Region den Verein „Netzwerk für Flüchtlinge, Demokratie und Toleranz Parchim e.V.“, organisiert Graffiti- und DJ-Workshops, Konzerte und vieles mehr. „Wenn du sagst: Faschos standen vor deiner Haustür – wie lange ist das her?“ „Letztes Wochenende!“ Seit Jahren stehen wir als Feine Sahne im Kontakt mit Hanka. Sie hat uns zu den „Schule ohne Rassismus“-Paten ihrer Klasse gemacht, und durch sie durften wir auch schon einmal mit der legendären Metal-Band „The Flying Thunders“ zusammenspielen – einer Band, die aus ihren Schüler*innen besteht. Für ihre ehrenamtliche Arbeit gibt es heute nur noch wenig Applaus: „Diese ganze Solidarität gibt es nicht mehr, sie ist ins Gegenteil umgeschlagen.“ Hanka macht trotzdem weiter. Warum? Das habe ich sie gefragt – und mir erzählen lassen, was ihr Kraft gibt, aber auch, was sie manchmal selbst zweifeln lässt.
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    1 hr and 4 mins
  • #8 FiNCH
    Mar 23 2025
    Finch ist derzeit einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands. Erst vor wenigen Wochen hat er es mit seinem neuen Album erneut auf Platz 1 der Charts geschafft. Geboren in Frankfurt (Oder), aufgewachsen in Fürstenwalde und mittlerweile in Berlin lebend, wird er von den einen als „Rüpel-Rapper“ bezeichnet und von anderen als „ostdeutscher Hasselhoff“ gefeiert. Zum ersten Mal getroffen haben wir uns 2023, als ich einen Gastauftritt bei einem Berlinkonzert von Sido hatte und sind seitdem locker in Kontakt geblieben. Für unser kommendes Album haben wir gemeinsam einen Song namens "Manchmal finde ich dich scheisse" geschrieben. Wie kam es dazu? Hätten wir vor sechs oder sieben Jahren schon zusammen Musik gemacht oder eher keinen Bock auf eine Zusammenarbeit gehabt? Wir sprechen über unsere musikalische Jugend, über die Onkelz, den „Aufstand der Anständigen“, über Songtexte, die Finch verändert hat, und über ein Lied, das wir im letzten Sommer nicht mehr gespielt haben. Als wir uns das erste Mal verabredeten, um über eine mögliche Kollabo zu sprechen, hat es sofort gepasst. Eigentlich wollten wir nur eine Kleinigkeit essen, doch dann verquatschen wir uns in eine lange Unterhaltung, liefen durch die Straßen und sprangen von Thema zu Thema. Beim Abschied dachte ich: „Geil, das passt. Manchmal finde ich ihn bestimmt scheiße (genauso wie er mich), aber das Fundament stimmt.“ So sollte ein erstes Treffen ablaufen – fernab vom Musikrummel. Ich hatte Bock auf mehr. Und genau so fühlt sich diese Folge an. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Hören!
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    1 hr and 13 mins
  • #7 Lothar König – Pfarrer, Freund, Antifaschist
    Mar 10 2025
    Folge 1 der zweiten Staffel von "Weils jeden Tag brennt“ – für mich eine ganz besondere. Es ist ein Gespräch mit Lothar König. Wir haben die Folge im Juni 2024 bei ihm zuhause in Jena aufgenommen. Vier Monate später, am 21. Oktober 2024, ist Lothar mit 70 Jahren verstorben. Lothar war eine der inspirierendsten Personen, die ich kennenlernen durfte. Pfarrer, Kritiker, Macher, Freund. Er legte sich mit dem DDR-Regime an, organisierte Proteste zur Wendezeit und wies auf den NSU hin, als niemand davon hören wollte. Er war Stadtjugendpfarrer, Kommunalpolitiker, Familienvater – und so viel mehr. Er kämpfte nicht gegen etwas, sondern für etwas: für die Menschen. Wir haben gestritten, gelacht – vor allem war er ein Freund. Wenn es mir schlecht ging, war er da, dann klingelte mein Handy. Auf unserem neuen Album wird es ein Lied für ihn geben: "Eine rauchen wir noch". Er hat Musik geliebt. Und ich hoffe, er hört es irgendwo da oben. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel geweint habe, als jemand aus meinem Umfeld starb. Als wir die Folge aufnahmen, redeten wir einfach drauf los. Eine normale Podcastfolge mit ihm? Unmöglich. Schon nach wenigen Minuten war klar: Mein Plan war hinfällig. Manchmal vergaßen wir völlig, dass wir aufnahmen. Eine Stunde hatte ich geplant – es wurde deutlich mehr. Lange habe ich mit der Band und seiner Tochter Katharina überlegt, ob und wie wir diese Folge veröffentlichen. Anlässlich seines Geburtstags haben wir uns nun dazu entschieden. Stundenlang schnitten wir an der Folge. Herausgekommen ist eine Stunde voller Highlights. Immer wieder freute ich mich, seine Stimme zu hören. Vielleicht geht es euch genauso. Und für alle, die noch nie von Lothar gehört haben: Vielleicht ist diese Folge ein Anstoß, sich mit ihm zu beschäftigen. Es lohnt sich. Ich lege euch besonders den Film „König hört auf“ ans Herz. In diesem Sinne: Ich wünsche euch eine intensive Stunde mit Lothar und mir. Auf dich, mein Freund. Auf das Leben! Eine rauchen wir noch!
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    1 hr and 13 mins
  • #6 Jan Golla – Boxer, Trainer, Deutscher Meister
    Dec 7 2024
    „Denk dran, Jan, deine Fäuste sind Waffen“ Jan Golla wurde mir im Ostseestadion mal als „einer der bekanntesten Boxtrainer Rostocks“ vorgestellt. Wir kennen uns nun schon seit ein paar Jahren und immer wieder bekam ich von der Seitenlinie aus mit, wie sehr er das Boxen lebt und liebt. Jan Golla brennt für diesen Sport. Aufgewachsen in Brandenburg, ging er mit seinem Vater schon als Sechsjähriger zum ersten Mal zum Boxtraining. Seitdem hat ihn dieser Sport nie mehr losgelassen. In seiner Jugend durchlief er das komplette Förderprogramm der DDR, wurde mehrfacher Landesmeister, Deutscher Meister, boxte bei Europameisterschaften und erkämpfte sich bei den Militär-Weltmeisterschaften einen Platz auf den Siegertreppchen. Heute hat er die höchstmögliche Trainerlizenz A, er trainiert und trainierte Hunderte Sportlerinnen und Sportler in Rostock, ist im Boxverband Mecklenburg-Vorpommern aktiv und betreut dort landesweit junge Boxerinnen und Boxer. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder am Nachmittag zum Training kommen, anstatt dass sie auf der Straße Scheiße bauen“. Mit einem großen Leuchten in den Augen erzählt er, warum die Trainingshalle zu seinem zweiten Zuhause wurde, was seine sportlichen Tief- und Höhepunkte waren, über seine Verbindungen zu Henry Maske, Axel Schulz und Graciano Rocchigiani. Aber auch darüber, wie ausgebrannt war und keinen Bock mehr auf den Sport hatte. Und welchen Traum er als Trainer hat. Und dass dieser Sport für ihn viel mehr ist, als nur sich gegenseitig auf die Glocke zu hauen. Jan Golla war ein toller Gast für diese Ausgabe von „Weils jeden Tag brennt“, die gleichzeitig das Finale der ersten Staffel ist. Es war ein tolles Experiment für mich, das mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hab auf jeden Fall Bock auf mehr bekommen und tüftle schon an Gästen für die zweite Staffel. Ich bedanke mich bei allen Leuten, die mir da bei Umsetzung geholfen haben und allen, die zugehört haben. Auf bald. Euer Monchi
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    1 hr and 4 mins
  • #5 Tex Brasket – Slime & Teluxe
    Oct 16 2024
    „Ohne Musik? Aus mir wäre ein Opfer oder ein Täter geworden. Nichts dazwischen!“ Tex Brasket war jahrelang „OfW“ – ohne festen Wohnsitz. In den USA auf die Welt gekommen, während sei Vater im Knast saß, wurde er bereits bei seiner Geburt positiv auf Kokain getestet. Durch seine Adoption kam er nach Deutschland. In seinem Leben hatte er drei verschiedene Namen. Aber eines blieb immer gleich: seine große Liebe zur Musik: „Ohne sie wäre ich tot oder im Knast“. Als Obdachloser wurde er folgerichtig Straßenmusiker und später Sänger einer der bekanntesten Punkrockbands Deutschlands: Slime. Hört sich bekloppt an, ist aber so. Als wir uns im letzten Jahr bei gemeinsamen Konzerten kennenlernten, gab es sofort eine Verbindung. Ein Lächeln, ein Schnaps, eine halbe Stunde gemeinsam auf einer Holzbank sitzen, reichte. Auch wenn unsere Lebensgeschichte zum Teil sehr unterschiedlich sind, fühlte ich mich ihm sofort verbunden. Manchmal denk ich auch, dass er 'nen Ding zu rennen hat. Aber wer hat das nicht? Vor einer Woche haben wir dann zusammen mit seinem neuen Bandprojekt „Teluxe“ ein gemeinsames Lied namens „Eigentor“ rausgebracht. Zeitgleich kam sein autobiografisches Buch namens „Dreck und Glitzer“ raus. Ist ne ganze Menge los. Alles außer Ruhe. Übers Saufen, übers Scheitern und wieder aufstehen, über Stoff, über Süchte, über Musik, über Religion, über Verlockungen und über den ständigen „Seiltanz“ zwischen „gut" und "böse“ und noch so viel mehr: Wir hatten einiges zu bequatschen. Zu „Weil‘s jeden Tag brennt“ passt Tex wie die Faust aufs Auge. In diesem Sinne: „Wo kommen wir denn dahin, wenn hier keiner mehr 'Fickt euch!' sagt?“ Viel Spaß beim Hören!
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    1 hr and 4 mins
  • #4 Björn – Fischer aus Greifswald
    Oct 1 2024
    „Mein Lehrmeister hat immer gesagt: Es gibt sieben gute und sieben schlechte Jahre“ Björn Michalak ist seit über zwei Jahrzehnten als Fischer auf der Ostsee und im Greifswalder Bodden unterwegs. Er ist einer der letzten seiner Art: Anfang der 90er gab es in Mecklenburg-Vorpommern noch 1.400 Küstenfischer, heute sind es nicht mal mehr 200. Dafür geht er ständig neue Wege und brennt für neue Ideen. Um über die Runden zu kommen, vermarktet er seinen Fang mit zwei Kollegen in eigenen Fischläden und hat sich bei einem Pilotprojekt noch zum „Sea-Ranger“ ausbilden lassen. Wir sprechen darüber, wie es ist, für seinen Job zu brennen, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, aber auch darüber, wie risikobehaftet es ist, das beruflich durchzuziehen, was man liebt. Trotzdem sagt er: Ich will auch in meinem ganzen Leben nix anderes mehr machen“. Vieles davon kam mir sehr bekannt vor. Björn hat mich beeindruckt: Als Mensch, der mit seinem „Traumberuf“ in mehr als stürmischen Zeiten lebt und versucht, hauptsächlich das Positive zu sehen: „Wenn Barsch mal weniger gewesen ist, dann ist vielleicht Flunder mehr, waren Heringe weniger, dann war der Barsch mehr“.
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    1 hr and 3 mins